Wie sich verdrängte Emotionen in deinem Körper zeigen – und was du tun kannst

Gabriele Weber

Systemischer Coach & Expertin für Aufstellungsarbeit

11. März 2025

Wie sich verdrängte Emotionen in deinem Körper zeigen – und was du tun kannst

„Ich weiß nicht, was los ist – aber mein Körper sendet mir ständig Signale.“

Du hast immer wieder Verspannungen, Bauchschmerzen oder ein unerklärliches Druckgefühl in der Brust – doch medizinisch ist alles in Ordnung. Vielleicht plagen dich Kopfschmerzen, Müdigkeit oder eine ständig verspannte Schulter, obwohl du eigentlich nichts „Schweres“ getan hast.

Was wäre, wenn ich dir sage, dass dein Körper mit dir spricht? Dass er dir etwas mitteilen möchte, was du bisher nicht wahrhaben wolltest?

Denn oft sind es nicht äußere Umstände, die uns körperlich belasten – sondern Emotionen, die wir verdrängt haben.


Warum verdrängen wir Emotionen überhaupt?

Jeder von uns hat im Laufe seines Lebens gelernt, bestimmte Gefühle lieber nicht zu fühlen. Vielleicht war es in deiner Kindheit nicht sicher, Wut oder Traurigkeit zu zeigen. Vielleicht hast du früh die Rolle übernommen, „stark zu sein“ oder „nicht zur Last zu fallen“.

Unsere Gesellschaft bestärkt dieses Verdrängen oft noch zusätzlich:

„Reiß dich zusammen.“
„Bleib positiv!“
„Sei nicht so empfindlich.“

Doch Emotionen verschwinden nicht einfach. Sie bleiben im Körper gespeichert – und zeigen sich auf andere Weise.


Wie sich verdrängte Emotionen in deinem Körper ausdrücken können

Kloß im Hals – die unterdrückte Stimme

Fühlst du oft ein Engegefühl im Hals oder das Bedürfnis zu schlucken? Das kann ein Zeichen dafür sein, dass du Dinge nicht aussprichst, die in dir brodeln. Vielleicht hältst du deine Meinung zurück oder fühlst dich nicht gehört.

Verspannte Schultern – die Last, die du trägst

Chronische Schulter- oder Nackenverspannungen können darauf hinweisen, dass du viel Verantwortung übernimmst – vielleicht sogar mehr, als du tragen kannst.

Druck auf der Brust – unterdrückte Traurigkeit oder Angst

Ein Engegefühl in der Brust kann bedeuten, dass alte Trauer oder Ängste in dir gespeichert sind, die nie wirklich gefühlt werden durften. Vielleicht hast du gelernt, stark zu sein und deine Gefühle nicht zu zeigen.

Bauchprobleme – unverdaute Emotionen

Der Bauch ist unser emotionales Zentrum. Stress, unterdrückte Wut oder ungelöste Konflikte können sich als Blähungen, Magenschmerzen oder Verdauungsprobleme zeigen.

Müdigkeit und Erschöpfung – emotionale Überforderung

Wenn wir ständig Emotionen verdrängen, kostet das enorme Energie. Dein Körper kann dann in einen Zustand der Dauermüdigkeit übergehen, weil er keine Kraft mehr hat, alles zu unterdrücken.


Was kannst du tun, um verdrängte Emotionen zu lösen?

1. Werde achtsam für die Signale deines Körpers

Beginne, die Beschwerden nicht als Feind, sondern als Hinweis zu sehen. Frage dich:

  • Was könnte mein Körper mir sagen wollen?
  • Welche Emotion könnte dahinterstecken?
  • Wann taucht das Symptom besonders auf?

Manchmal zeigt sich die Antwort ganz intuitiv.

2. Erlaube dir, deine Gefühle zu fühlen

Gefühle sind wie Wellen – wenn wir sie unterdrücken, stauen sie sich auf. Wenn wir sie zulassen, klingen sie von selbst wieder ab.

Setz dich für ein paar Minuten in Ruhe hin, schließe die Augen und spüre in deinen Körper hinein. Frage dich: „Was fühle ich wirklich?“ – ohne es wegzuschieben.

3. Schreibe deine Emotionen auf

Ein Tagebuch kann helfen, unterdrückte Emotionen bewusst zu machen. Schreib ohne Zensur auf, was dich belastet – egal, ob es logisch klingt oder nicht. Oft kommen dabei überraschende Erkenntnisse ans Licht.

4. Bewege deinen Körper bewusst

Emotionen sitzen nicht nur im Kopf – sie sitzen auch im Körper. Bewegung kann helfen, sie zu lösen:

Tanze, schüttle dich aus oder geh eine Runde spazieren.
Praktiziere Yoga oder sanfte Dehnübungen, um Verspannungen zu lösen.
Atme tief durch und töne ein „Aaaah“ oder „Mmmmh“, um deinen Hals zu befreien.

5. Hole dir Unterstützung

Manche Emotionen sitzen tief und sind schwer allein zu lösen. Systemische Aufstellungen, Körperarbeit oder Coaching können helfen, unbewusste emotionale Blockaden sanft aufzulösen.


Fazit: Dein Körper ist dein Freund – hör ihm zu

Wenn dein Körper Symptome zeigt, kämpfe nicht dagegen an – sondern frage dich, was er dir sagen möchte. Indem du beginnst, deine unterdrückten Emotionen bewusst zu fühlen, gibst du deinem Körper die Chance, sich zu entspannen und zu heilen.

💛 Hast du dich in einem der Punkte wiedererkannt? Welche Emotionen könnten sich in deinem Körper zeigen? Teile es gerne in den Kommentaren oder lass uns gemeinsam daran arbeiten.

Das könnte Dir auch gefallen…